Fuentis

Workflow Management

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Last updated: Sep 11, 2025
fuentis Suite 4, fuentis Trust Platform

Die Workflow-Funktionalität der fuentis Suite ermöglicht es Organisationen, ihre ISMS-Prozesse individuell zu gestalten und zu automatisieren. Statt starrer Abläufe bietet das System flexible, anpassbare Prozessmodelle für unterschiedliche Anforderungen – von der Schutzbedarfsfeststellung nach BSI-Grundschutz bis zum allgemeinen Aufgabenmanagement.

Kernnutzen der Workflow-Automatisierung:

- Standardisierung wiederkehrender Prozesse

- Transparente Nachvollziehbarkeit von Zuständen und Übergängen

- Compliance-konforme Dokumentation von Genehmigungsschritten

- Reduzierung manueller Fehler durch definierte Prozessschritte

- Integration in bestehende ISMS-Phasen

Praxis-Tipp: Beginnen Sie mit einfachen Workflows und erweitern Sie diese schrittweise. Ein initialer Standard-Workflow ist bereits vorhanden und kann als Ausgangsbasis dienen.

Workflow-Kategorien und ihre Anwendungsbereiche

1. Allgemeine Workflows

Einsatzbereich: Support-Modul "Aufgaben" (Tasks)

Hauptmerkmale:

- Grundlage für das Aufgabenmanagement

- Jedem Aufgabenfeld wird ein Workflow zugeordnet

- Standardzustände: To Do, In Progress, Done

- Flexible Erweiterung um beliebige Zwischenzustände möglich

Typische Anwendungsfälle:

- Incident Management

- Change Requests

- Projektaufgaben

- Audit-Maßnahmen

2. Workflows für Schutzbedarfsfeststellung

Einsatzbereich: ISMS-Phase "Schutzbedarfsfeststellung"

Hauptmerkmale:

- Spezialisiert auf BSI-Grundschutz-Anforderungen

- Integration in den Schutzbedarfsanalyse-Prozess

- Dokumentation von Überprüfungsschritten

- Nachvollziehbare Genehmigungskette

Typische Anwendungsfälle:

- Bewertung von Zielobjekt-Gruppen

- Freigabeprozesse für Schutzbedarfe

- Vier-Augen-Prinzip bei kritischen Assets

Aufbau und Struktur von Workflows

Grundelemente eines Workflows

1. Zustände

Jeder Workflow besteht aus definierten Zuständen, die ein Objekt durchlaufen kann:

- To Do (Zu erledigen): Initialer Zustand, Aufgabe wartet auf Bearbeitung

- In Progress (In Bearbeitung): Aktive Bearbeitung läuft

- Done (Abgeschlossen): Finaler Zustand, Prozess beendet

- Benutzerdefinierte Zustände: Beliebig erweiterbar (z.B. "Review", "Waiting for Approval")

workflow

2. Übergänge

Verbindungen zwischen Zuständen definieren mögliche Prozessschritte:

- Unidirektionale Übergänge: Nur Vorwärtsbewegung möglich

- Bidirektionale Übergänge: Vor- und Rückwärtsbewegung erlaubt

- Bedingte Übergänge: Abhängig von Berechtigungen oder Kriterien

3. Aufgabentypen

- Überprüfung (Review): Für Freigabeprozesse und Qualitätssicherung

- Aufgabenverwaltung (Task Management): Für operative Tätigkeiten

Visualisierung im Editor

Der grafische Workflow-Editor ermöglicht:

- Drag-and-Drop-Positionierung von Zuständen

- Visuelle Verbindung durch Klick-Aktionen

- Farbcodierung nach Kategorien

- Export/Import von Workflow-Definitionen

Workflow editor 7

Best Practice: Dokumentieren Sie komplexe Workflows zusätzlich in einem Prozesshandbuch, um die Geschäftslogik hinter den technischen Abläufen zu erläutern.

Workflow-Erstellung: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Phase 1: Workflow-Grundkonfiguration

  1. Navigation zum Support-Modul "Arbeitsablauf"

Workflow Übersicht

  1. Klick auf "Erstellen"-Button (oben rechts)

Create workflow 1

  1. Prozesszuordnung wählen:
- "Allgemein" für Task-Management

- "Schutzbedarfsfeststellung" für ISMS-Prozesse

Create workflow 2

  1. Aufgabentyp festlegen:
- "Überprüfung" für Review-Prozesse

- "Aufgabenverwaltung" für operative Tasks

Create workflow 3

  1. Beschreibung hinzufügen (optional aber empfohlen)
  1. Aktivierung: Checkbox "Aktiv" für sofortige Verwendung

Create workflow 4

Phase 2: Einheiten-Zuordnung

  1. Wechsel zum Tab "Einheit"
  2. "Einheit hinzufügen" klicken
  3. Organisationseinheit auswählen:
- Abteilung/Team

- Standort

- Geschäftsbereich

Phase 3: Workflow-Design im Editor

Zustände erstellen:

  1. "+"-Symbol klicken für neuen Zustand

Workflow editor 1

  1. Zustand benennen (z.B. "SBF ausstehend")
  2. Kategorie wählen (To Do/In Progress/Done)
  3. Farbe anpassen (optional)
  4. "Startet"-Checkbox für initialen Zustand
  5. Speichern

Workflow editor 2

Workflow editor 3

Übergänge definieren:

  1. Blaue Verbindungspunkte am Ausgangszustand anklicken
  2. Zielzustand durch Klick auf dessen Verbindungspunkt wählen
  3. Übergang benennen (z.B. "SBF beginnen")
  4. Beschreibung ergänzen (optional)
  5. Speichern

Workflow editor 5

Workflow editor 6

Positionen sichern:

- "Zustandspositionen speichern" vor Verlassen des Editors

Workflow editor 4

Wichtiger Hinweis: Bei Aktivierung eines benutzerdefinierten Workflows gehen alle vorherigen Zustände der betroffenen Objekte verloren. Planen Sie Migrationen sorgfältig!

Integration in ISMS-Prozesse

Schutzbedarfsfeststellung mit Workflows

Ablauf der Integration:

  1. ISMS-Modul öffnen
  2. Phase "Schutzbedarfsfeststellung" wählen
  3. Zielobjekt-Gruppe selektieren
  4. Status entspricht Workflow-Startzustand
  5. "Genehmigung" für Zustandsübergang

SBF10

SBF11

SBF12

Praktisches Beispiel:

Startzustand: "SBF ausstehend"

↓ [SBF beginnen]

Zwischenzustand: "SBF in Arbeit"

↓ [SBF abschließen]

Endzustand: "SBF fertiggestellt"

↓ [Erneute Prüfung] (optional)

Startzustand: "SBF ausstehend"

Aufgabenmanagement mit Workflows

Kanban-Board-Integration:

- Visuelle Darstellung der Workflow-Zustände als Spalten

- Drag-and-Drop von Aufgaben zwischen Zuständen

- Filterung nach Aufgabenfeldern

- Berechtigungsgesteuerte Übergänge

Workflow editor 8

Voraussetzungen:

  1. Aufgabenfeld mit Workflow-Zuordnung erstellen
  2. Aufgaben dem Aufgabenfeld zuweisen
  3. Kanban-Ansicht aktivieren
  4. Aufgabenfeld-Filter setzen

Best Practices für effektive Workflows

1. Workflow-Design-Prinzipien

Keep it Simple:

- Maximal 5-7 Zustände pro Workflow

- Klare, selbsterklärende Bezeichnungen

- Vermeidung redundanter Übergänge

Vollständigkeit sicherstellen:

- Alle realistischen Szenarien abbilden

- Rücksprünge für Korrekturen ermöglichen

- Eskalationspfade definieren

Praxis-Tipp: Führen Sie Workflow-Änderungen zunächst in einer Testumgebung durch und simulieren Sie kritische Prozesse, bevor Sie diese produktiv schalten.

Häufige Herausforderungen und Lösungsansätze

Problem 1: Fehlende Rücksprungmöglichkeiten

Symptom: Aufgaben können nicht in vorherige Zustände zurückgesetzt werden

Lösung:

- Editor öffnen

- Bidirektionale Übergänge ergänzen

- Verbindungen in beide Richtungen erstellen

Problem 2: Workflow-Aktivierung schlägt fehl

Mögliche Ursachen:

- Kein Startzustand definiert

- Fehlende Einheiten-Zuordnung

- Konflikte mit anderen aktiven Workflows

Lösungsschritte:

  1. Startzustand-Checkbox prüfen
  2. Einheiten-Tab kontrollieren
  3. Andere Workflows für gleiche Einheit deaktivieren

Weiterführende Ressourcen

Einführung in Workflows (YouTube)

Kernaussagen auf einen Blick

Zwei Workflow-Typen: Allgemeine Workflows für Aufgabenmanagement und spezialisierte Workflows für die Schutzbedarfsfeststellung

Grafischer Editor: Intuitive Workflow-Erstellung durch Drag-and-Drop mit visueller Zustandsmodellierung

ISMS-Integration: Nahtlose Einbindung in bestehende ISMS-Prozesse mit Compliance-konformer Dokumentation

Flexibilität: Vollständig anpassbare Zustände und Übergänge für individuelle Geschäftsprozesse

Best Practice: Start mit einfachen Workflows, schrittweise Erweiterung und Testung vor Produktivschaltung